Einheit von Körper und Geist
Obschon sich das Zen innerhalb einer der ältesten Traditionen der Menschheit entwickelt hat, ist die Essenz seiner Botschaft von universeller Bedeutung.
Es richtet sich unmittelbar an das Herz der Menschen, es ist die lebendige Erfahrung, die schöpferische Kraft bevor sie eine bestimmte Form annimmt.
Zen ist weder eine Denkweise, noch eine Theorie. Es ist kein Wissen, das man mit dem Verstand erfassen könnte, sondern eine Praxis, eine gleichzeitig objektive und subjektive Erfahrung.
Und so entspricht es dem Verlangen des Menschen nach Veränderung, seinem Bestreben, über die Kategorien, die engen Abgrenzungen, die Spaltungen in jedem Bereich hinaus zu gehen.
Die Gegensätze in Einklang bringen, indem man zu ihrer Quelle zurück geht, kennzeichnet die Haltung des Zen: Die Gegensätze umfassen, ihre Synthese verwirklichen, ihr Gleichgewicht schaffen. Der Geist der Freiheit unserer Zeit muss sich von altem Aberglauben, von Ansichten und formellen Zwängen befreien, um in sich selbst den Ursprung einer echten Wahrheit zu finden, die gleichzeitig persönlich und universell ist und mit dem tiefen Bewusstsein des Lebens verbunden ist.
Zen besteht in seiner Essenz aus der der Praxis von Zazen. Dies zu realisieren und in seinem Leben zu verwirklichen ist eine echte innere Revolution. Es bedeutet, seine Wurzeln wiederzufinden und in die Wirklichkeit seines Lebens einzutreten. Durch diese Praxis werden, basierend auf der Erfahrtung von Körper und Geist, die Werte wiedergefunden, die dem Leben einen Sinn geben.
Alle Geistes- und Naturwissenschaften beobachten den Menschen aus einem bestimmten Blickwinkel. Aber die Summe dieser Betrachtungsweisen wird nie einen lebendigen Menschen ergeben, denn das Leben eines lebendigen Menschen ist letzten Endes jenseits aller möglichen Analysen. Dieses “Jenseits” ist das Leben und ist Zen.